Milow, Montag, 17 . Mai 1999

Wie schön ist doch die Natur

Als ich aufwachte, war ich froh, dass die Nacht zu Ende war. Ich hatte ganz schön wilde Träume, wahrscheinlich hatte ich dem Tennisspiel doch nicht sehr getraut. Nach dem Frühstück belud ich Batavus danach rief ich meinen Sohn Wolfgang an. Er hatte Geburtstag. Natürlich berichtete ich auch gleich von meinen ersten Erlebnissen.
Nun konnte es weiter gehen. Am Himmel waren nur kleine Wolken zu sehen, aber es war noch frisch. Meine Aufzeichnungen, die ich zu Hause am Computer in Vorbereitung angefertigt hatte, waren sehr hilfreich. Die Orte in großer Schrift lasen sich ohne Brille ganz gut. Da ich auf einer Bundesstraße fuhr, merkte ich, dass das Wochenende vorbei war. Jede Menge Laster und Raser, dazu noch der Wind. Wenn ein Lastwagen vorbei fuhr, spürte ich den Sog und musste Balance halten. Zur Vorsicht fuhr ich auch mit Helm. Die kleinen verschlafenen oder auch verträumten Ortschaften, die ich durchfahren musste wie Vieritz, Zoilchow, Sydow usw., waren mit Kopfsteinpflaster bestückt. Da ich die Speichen schonen wollte, schob ich das Rad durch die Orte. Es war nicht unangenehm, so konnte ich in Ruhe die liebevoll und sauber hergerichteten Häuser betrachten. In Mangelsdorf besorgte ich mir was zu trinken. In den anderen Orten zuvor war keine Gelegenheit dazu. Ich aß einen meiner Riegel und trank die frisch gekaufte Limo. Dann fuhr ich weiter in Richtung Tangermünde und genoss wieder die Landschaft.
Blick auf Tangermünde Über die Elbe war eine lange Brücke zu überqueren. Der Blick auf Tangermünde war zauberhaft. Man sah viele Kirchtürme, es sah so friedlich aus. Nur das Kopfsteinpflaster rüttelte mich aus meiner Träumerei. Ich hatte Kaffeedurst und eine Dame, die gerade über die Straße ging, empfahl mir ein Cafe, welches am Wasser gelegen war. Als ich ankam, war ich begeistert. Garten, Tische und Stühle standen einladend bereit. Ich setzte mich an einen der Tische in der Sonne am Wasser, bestellte mir Apfelkuchen mit Sahne und einen Pott Kaffee. Ich liess es mir schmecken, dazu sangen die Vögel und die Sonne lachte mich an, einfach toll. So genoss ich die wohlverdiente Pause.
Dann weiter Richtung Stendal. Zwischendurch musste ich Batavus schieben, es kam eine steile Anhöhe. Mein Ziel war Gardelegen (noch 27km), dort gab es eine Herberge. Doch merkte ich, dass ich schon ganz schön müde war. So beschloss ich, mich in Möringen umzusehen. Dort sah ich einen alten Herrn im Garten stehen, er goss seine Blumen. Ich sprach ihn wegen einer Unterkunft an. Er überlegte hin und her, dann fiel ihm ein, gegenüber die hatten immer an Bauarbeiter vermietet, da sollte ich mal fragen. Ich bedankte mich sehr und hatte Glück: ein Zimmer für 30 Mark mit Frühstück, es mußte nur noch hergerichtet werden. Ich entlud mein Rad, brachte das Gepäck hinauf und ging dann eine Stunde spazieren. Als ich zurück kam, war mein Zimmer fertig. Ich machte mich frisch und aß mein mitgebrachten Bierschinken und Wasser. Danach sah ich mir noch den Weg für morgen an, bis ich müde war.

[ Kilometerstand: 494 km]

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