Bovenkarspel, Samstag, 19. Juni 1999

Immer an Grachten entlang

Heute will ich weiter nach Bovenkarspel. Um acht Uhr ging es los. Ich fuhr die N246 fahren, das war der kürzere Weg, doch der endete in Spaarnwoude, ich musste aber nach Buitenhuisen. Nach einigem hin und her schauen entdeckte ich, dass die N246 über das Wasser verlief. Das hieß mit der Fähre rüber und dort war auch die N246 wieder. Beim Warten auf die Fähre musterte mich ein Herr und von Batavus bestaunte er die Aufkleber. Er wollte wissen, ob wir wirklich in London waren. Da konnte ich nicht anders und gab etwas an. Nicht nur in London waren wir, wir kamen sogar aus Berlin und waren nun auf den Rückweg über Emmen nach Bremen. Er konnte es kaum fassen und fragte noch nach den Unterkünften dem Essen, alles interessierte ihn und ich erzählte munter drauf los. Batavus stand stolz daneben und funkelte nur so, oder war es von der Sonne? Die Fähre kam und setzte uns rüber. Wir wünschten uns viel Glück und ich fuhr Richtung Hoorn. Für das Auge wunderschön anzusehen, die Wiesen und Felder mit ihren Ziegen, Kühen und Pferden darauf. Sie blökten, muhten und wieherten, manchmal wie im Chor, als wollten sie uns grüßen, ach ja, das war schön. Auch die Frösche quakten dazu. So fuhr ich am Markermeer entlang bis Hoorn. Das war ein wunderschöner Urlaubsort. Hier hätte ich gern übernachtet doch die Herberge machte erst im Juli auf, schade. Mehrere alte und neue Häuser alles liebevoll gestaltet, direkt am Yachthafen gelegen mit vielen Cafés und Restaurants. In eines dieser Cafés setzte ich mich in die Sonne und genoss meinen Kaffee in aller Ruhe.
BovenkarspelDann weiter zum nächsten Ort, immer wieder an Grachten entlang. Durch das viele Schauen muss ich eine Abzweigung verpasst haben. Einen älteren Herrn fragte ich nach dem Weg. Der war etwas schwierig zu beschreiben, er konnte auch nicht so gut deutsch sprechen, so zeichnete er ihn mir auf. Natürlich wollte er von meiner Tour was erfahren. Wir unterhielten uns fast eine Stunde. Danach fuhr ich nach der Aufzeichnung, was einfach war. Gegen 15.00 Uhr verspürte ich Hunger und Durst, trank die Hälfte der Flasche aus und aß dazu einen Aufbauriegel. Die Wirkung trat schnell ein und ich fuhr weiter, kam auch gut voran. Die Straße führte immer gerade aus bis zu meinem Ort wo ich in einem Hotel eine Reservierung hatte. Am Anfang des Ortes entdeckte ich eine Info-Tafel, suchte mir die Hoofstadtstreet und fuhr bis zum Hotel.
Es war ein Restaurant mit Zimmervermietung, sehr sauber und sogar mit Biergarten. Batavus durfte ich in den Garten stellen. Da ich morgen früh um 7.00 Uhr fahren wollte, konnte ich ihn nicht einschließen, denn auch hier wurde erst um 8.00 Uhr gefrühstückt. Es war 17.00 Uhr und ich ging essen. Nach dem Essen bestellte ich mir noch ein Wasser. Jetzt merkte ich erst einmal, was für einen Durst ich hatte. Mit dem Wirt besprach ich noch mein Frühstück für morgen. Er versprach mir, eine Thermoskanne mit Kaffee und ein Lunchpaket hinzustellen. Morgen war für mich ein anstrengender Tag, das wusste ich ja schon, da wollte ich wenigsten mit vollen Magen fahren. Auf meinem Zimmer schaltete ich den Fernseher ein, nach Wochen das erste Mal. Es war die Hochzeit von Prinz Edward aus England zu sehen. Nachrichten und Wetterbericht schlossen sich an. Ich sah solange bis ich müde war.

[ Kilometerstand: 1.532 km ]

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