Haarlem, Sonntag, 13. Juni 1999

Einer meiner schönsten Wege

Gestern hatte ich einen Tag zum Erholen. Die Eindrücke von London waren gewaltig. Nach einem reichhaltigen Frühstück fuhr ich nach Haarlem.
Erst einmal Richtung Scheveningen, dass hatte ich mir gestern aus der Karte rausgesucht und weiter nach Katjik. Immer wieder war ich begeistert, wie hier alles ausgeschildert war. Ab Leidschendam waren die Wege zauberhaft anzusehen. Immer wieder an Grachten entlang, wo die Frösche ihre Konzerte gaben. Auf den Wiesen waren wieder Pferde, Kühe und Schafe zu sehen. Beim Anblick dieser schönen Natur störte mich das Klingeln meines Handys.
Ein vorbei fahrender Radler rief mir zu: "Telefon". Da musste ich doch lachen. Wolfgang, mein mittlerer Sohn, fragte nach meinen Erlebnissen. Wir unterhielten uns über unsere Erlebnisse und wünschten uns danach alles Gute.
In Haarlem kam ich um 14.00 Uhr an und musste nur noch die Herberge suchen. Laut Plan ging es durch den ganzen Ort. Durch einen Park und weiter rechts über eine kleine, aus Holz gebaute, Brücke. Immer am schmalen Gewässer lang durch eine grüne Anlage bis zum Ende.
Es ging nicht mehr weiter, der Weg war durch eine Hecke abgeschnitten. Nun stand ich etwas verwundert da, hatte aber das Gefühl, nicht falsch gefahren zu sein. Es erschien ein Mann und sah mich an, lächelte und meinte: "Sie wollen bestimmt zur Herberge", und das auch noch in Deutsch. Ich strahlte ihn an und bestätigte seine Vermutung. Ich sollte durch die Hecke, es gab einen schmalen Pfad dadurch, dann war ich auf der Rückseite der Herberge. Ich fragte ihn noch, warum er mich in deutsch ansprach. Er hatte nach der Berlin-Fahne geschmult und einfach gedacht, deutsch war hier angebracht. Er begleitete mich bis hinein zur Rezeption. Dort stellte er sich als Bruno, der Koch der Herberge, vor.
Bruno der Koch Da ich reserviert hatte, bekam ich ohne viel Umstände ein Zimmer mit vier Betten, es war noch keines belegt. Zum Abendessen gab es Menü. Nach dem guten Essen ging ich an den Kanälen und Grachten spazieren. Danach rief ich Brigitte aus Spandau an. Gottlieb, ihr Mann, war dran und fragte mich ob ich heute aus Belgien anrufe, es war ein Scherz. Ich sei immer woanders, er fand es klasse und gab mir dann Brigitte. In kurzen Zügen berichtete ich von London, Den Haag und Haarlem. Sie freute sich riesig über den Anruf und das nächste Mal meldet sie sich per Handy aus Norwegen. Bis 22.30 Uhr las ich noch in einem Buch, dann machte ich das Licht aus.

[ Kilometerstand: 1.451 km ]

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