Bunnik, Montag, 31. Mai 1999

Es gibt wunderschöne Jugendherbergen

Als ich um 7.30 Uhr aufstand, es hatte die Nacht über geregnet, war es sehr kühl, aber trocken. Zum Frühstück gab es reichlich und Kaffee soviel ich wollte. Danach bepackte ich Batavus und schaute mir, wie jeden Morgen, seine Reifen an. Am Vorderrad zeigte er Schwäche. Es war zu wenig Luft drin. Ich pumpte ihm die nötige Luft rein aber bei der nächsten Gelegenheit werde ich den Druck überprüfen zulassen. Dann fuhr ich über Ede nach Ederveen.
An einer Tankstelle in Ede fragte ich den Besitzer ob er den Druck vom Vorderrad überprüfen könnte. Leider hatte er nichts, um an Fahrrädern die Luft zu messen. Er drückte am Vorderrad und pumpte mir noch einmal das Rad auf. Ich bedankte mich recht herzlich, Geld wollte er nicht. Als ich ihm sagte, er sei ein Engel meinte er, so schlimm sei er nicht, wie war das zu verstehen?
In Ederveen, ich fuhr nach Plan und dachte schon, ich hätte eine Seitenstraße übersehen. Ich musste irgendwann mal scharf rechts einbiegen, fand bisher aber nichts. So sprach ich einen älteren Herrn im Garten an. Er werkelte an den Blumen, rupfte hier ein Blatt, schnitt dort eine Ranke ab und goss zwischendurch Wasser rüber. Wenn ich vorne rechts rein fahre käme ich nach Maarn, war seine Beschreibung. Auch hier war meine Geschichte gefragt. Der alte Herr hatte seinen Spaß an mir, er wollte alles genauesten hören. Ein Dankeschön, alles Gute und weiter gings.
Schloss in RenswoudeIn Renswoude gefiel es mir sehr gut; ein schlossähnlicher Bau, im Wald gelegen und hübsche Häuser mit wunderschön bemalten Fensterläden. Hier konnte ich nicht widerstehen und machte einige Aufnahmen. Dann weiter über Scherpenzen nach Woudenberg. Dort kaufte ich mir drei Bananen und eine Büchse Tee. Nun ging es durch den Wald bis Zeist. Es war sehr kühl, aber wunderschön. Die Vögel zwitscherten um die Wette auch der Kuckuck gab seinen Kommentar.
In Zeist gönnte ich mir in einem Gartenlokal, eine längere Pause.
Der Weg nach Bunnik war zauberhaft, auch hier wieder Burgähnliche Häuser. Die Herberge hatte ich ohne Probleme gefunden und war begeistert. Wie eine Burg präsentierte sich diese, jedenfalls von außen. An der Rezeption bekam ich sogar einen Lageplan. Danach suchte ich mir das Gebäude, hinter der Burg, mit meinem Zimmer. Es waren Baracken aus Holz lang und schmal aber sauber und ordentlich hergerichtet, sogar die Dusche und Toilette im Raum. Es war ein Zimmer mit sieben Betten aber alle leer. Dann entlud ich Batavus und schloss ihn draußen an. Morgen früh wollte ich um 7.00 Uhr los fahren, die Unterkunft für Räder wurde aber erst um 8.00 Uhr geöffnet, sowie es auch erst um diese Zeit Frühstück gab. Das Gepäck aufs Zimmer gebracht, geduscht und was Frisches angezogen, etwas Wäsche gewaschen und draußen aufgehängt. Anschließend machte ich einen Rundgang, meine Kamera und die Karte hatte ich mitgenommen.
Jugendherberge in BunnikAuf meinem Spaziergang entdeckte ich ein Gartenlokal, wunderschön am See gelegen. Das sah wie eine Einladung aus, der ich auch prompt folgte. Ich setzte mich in die Sonne, bestellte mir ein dunkles Salzkorn- Brötchen mit Schafskäse auf Salat und einen Apfelsaft. Es schmeckte mir ausgezeichnet. Für morgen schaute ich mir noch den Plan an, denn ich wollte nach Den Haag. Es sind circa neunzig Kilometer zu fahren, da musste alles stimmen. Als ich zurückkam standen zwei Engländer und bestaunten Batavus, er gefiel ihnen gut. Als sie hörten, was er schon geleistet hatte, bewunderten sie ihn noch mehr, mich aber auch. Wir wünschten uns noch eine gute Nacht und ich ging auf mein Zimmer schlafen.

[ Kilometerstand: 1.283 km ]

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